Neben dem Weinbau sind es die Bongerten, die das Landschaftsbild des Miselerland prägen. Ursprünglich zur landwirtschafltichen Nutzung angelegt, sind sie Teil der regionalen Identität geworden und können auch ein Rückzugsort für Erholungssuchende sein. Bongerten sind über Jahrzehnte gewachsene, vom Menschen mit viel Know-How gestaltete Landschaftselemente mit einer großen Vielfalt an Obstarten und -sorten, aus denen hochwertige Regionalprodukte entstehen.
Viele Obstbäume sind heute jedoch überaltert, brechen zusammen und fallen reihenweise der Motorsäge zum Opfer. Bedingt durch schwindendes wirtschaftliches Interesse und ein verändertes Konsumverhalten werden etliche Bongerten aufgegeben, mit den negativen Folgen für Artenvielfalt, Bienenhaltung und ländliche Kultur.
Um die Obstbaukultur in der Region zu erhalten und zu fördern, ist es wichtig, Besucher und Einwohner für den Erhalt der Bongerten zu sensibilisieren und die Arbeit der Menschen die sich damit beschäftigen, zu würdigen. Das Projekt „Pomarium“ stellte eine Art Werbe- und Informationskampagne für den Obstbau und alles, was damit verbunden ist, dar.
Alle möglichen Aspekte, von der Pflanzung bis zur Obstverarbeitung, von der Blütenbefruchtung bis zur Brennerei, von der traditionellen Bongertenstruktur hin zur modernen Plantage, von den Römern bis in die Zukunft, wurden auf spannende und unterhaltsame Weise dem Besucher nahegebracht.
Obwohl das Pomarium-Projekt eine vielversprechende Eigendynamik entwickelte, blieben manche touristischen Ziele unerreicht, dies vor allem weil gutgemeinte Naturschutzgesetze sich einer naturnahen und sanften touristischen Nutzung des Naturraums Bongert widersetzen. Dennoch wurde wertvolle Vorarbeit geleistet, die der weiteren touristischen Entwicklung des Moselvorlandes sicherlich zugute kommen wird.