Barrique

Vom Fass

Dass die Römer an der Mosel einen Wein anbauten, dessen Qualitäten sie schätzten und lobten, ist bekannt. Allerdings dürften Transport und Lagerung des kostbaren Trunks ihnen Kopfzerbrechen bereitet haben. Traditionell wurde Wein damals in zerbrechlichen und schwer zu transportierenden Amphoren aufbewahrt. Die Ureinwohner unserer Region, die Gallier, hingegen hatten ein Gefäß erfunden, das nicht nur leichter und solider war, sondern seinem Inhalt eine zusätzliche angenehme Geschmacksnote verlieh. Die Herstellung von Fässern aus vorort reichlich vorhandenem Eichenholz setzte Kenntnisse und handwerkliche Fertigkeiten voraus, mit denen sich „unsere Vorfahren“, neben ihren kriegerischen Talenten, bei den Besatzern durchaus Respekt verschafften. Der Handel florierte.

 

Das Küferhandwerk muss in unseren Gegenden einst sehr verbreitet gewesen sein, das beweisen nicht zuletzt häufig vorkommende Familiennamen wie Kief(f)er oder Kuffer. Der letzte Vertreter dieser Zunft schloss seine Pforten vor mehr als sechzig Jahren. Ein „Wiederbelebungsversuch“ der Produktion hat sich als unm.glich erwiesen: zu begrenzt ist der Markt, zu aufwändig das Aufbauen der technischen Einrichtungen.…

 

Doch die Initiatoren des Projekts „ Barrique!“ ließen sich nicht so leicht entmutigen. Die Binsenweisheit , dass ein edler Wein am Besten in einem ebenso edlen Gefäß reift, sollte dem hiesigen Rebensaft zugute kommen, befanden sie. In ausgewählten, französischen Fachbetrieben, die seit langen Jahren schon Luxemburger Eiche verarbeiten und den Ursprung der Holzdauben für jede einzelne Barrique garantieren, wurden erstmals seit langem wieder Fässer aus exklusiv Luxemburger Eiche hergestellt.

Wissenschaftlich durchgeführte Tests ergaben, dass das angelieferte Rohmaterial dem französischen in nichts nachstand. 

 

Luxemburger Moselwein in Luxemburger Eichenfässern wird inzwischen von einer ganzen Reihe von Winzern angeboten. Die Flaschen sind, sozusagen zur Besiegelung einer harmonieversprechenden Ehe, mit einem um den Hals gelegten Holzring gekennzeichnet.

Und da eine Hochzeit von solcher Bedeutung nicht stattfinden darf, ohne entsprechend dokumentiert zu werden, wurde das gesamte Projekt von dem aus Stadtbredimus stammenden amerikanischen Filmemacher Tom Hynek in bewegten Bildern festgehalten:

Projektträger
Fédération des Associations viticoles
Projektpartner
Holzhändler Armand Nesser, Institut Viti-Vinicole, Université de Bordeaux Faculté OEnologique, Centre de Recherche Public Gabriel Lippmann, Tonnellerie Nadalié, Tonnellerie Vicard, vignerons luxembourgeoises
Laufzeit
2011 - 2013
Gesamtkosten
110 975,33 €
Finanzierung
EU/Staat: 74 353,47€
Region: 36 621,86%
Kontaktadresse
Fédération des Associations Viticoles du Grand-Duché de Luxembourg
BP 57
L-6701 Grevenmacher
Tel.: +352 75 01 39
Fax: +352 75 88 82
Email: wenzer@pt.lu
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