Moselfränkisch, so lautet der linguistische Fachbegriff für das, was wir als unsere Sprache bezeichnen. Moselfränkische Dialekte werden aber auch jenseits der Grenze, in Teilen von Saarland und Rheinland-Pfalz sowie in verschiedenen Gegenden Lothringens gesprochen. In Zeiten, in denen das Lëtzebuergesch von zweifelhaften Gruppierungen als Mittel zur Ausgrenzung geltend gemacht wird, kann es nicht schaden, darauf hinzuweisen.
Moselfranken nennt sich außerdem ein LEADER-Gebiet, das auf der deutschen Seite an das Miselerland angrenzt. Und da Grenzen heutzutage für Menschen mit einem gewissen Maß an geistiger Offenheit vor allem dazu da sind, überwunden zu werden, haben sich die Lokalen Aktonsgruppen der beiden Regionen zusammengesetzt, um, lange nach abgeschafften Schlagbäumen und umgeschulten Zollbeamten, nun zusätzliche Vorkehrungen zu treffen, um die berüchtigten Grenzen in den Köpfen abzubauen.
„Auf dem Weg zur gemeinsamen Region im Dreiländereck“, so der Titel der europaweit ersten, grenzüberschreitenden Entwicklungsstrategie, mit der die beiden LEADERGruppen ihre Region gemeinsam weiterbringen wollen. Ein Vorhaben, das praktisch alle Lebensbereiche einer modernen Gesellschaft umfasst, und dessen Zielsetzungen sich auf drei Ebenen bewegen: wirtschaftliches Zusammenwachsen, sozialer Zusammenhalt und das Bewahren gemeinsamer Lebensgrundlagen.
Es sieht nach einem riesigen Arbeitspensum aus, und ohne Hindernisse wird es wohl auch nicht zustande kommen. Doch eine Hürde braucht im Grunde erst gar nicht genommen zu werden: die der gemeinsamen Sprache.